Rückblick 1. DeGYT Konferenz 2016

1. Yogatherapie Konferenz Rückblick 2016

Unsere 1. DeGYT Fachtagung in Berlin am 30. April zum Thema „Yogatherapie – psychische und körperliche Aspekte“ war ein voller Erfolg! Wir bedanken uns bei allen Referenten für ihre Beiträge und dem Publikum für einen anregende Austausch.

Yogatherapie verbindet alle Yogalehrer über Traditionslinien hinweg. So gab es in den Pausen ebenfalls einen anregenden Austausch und interessante Diskussionen. Wir freuen uns über die rege Beteiligung und planen inspiriert von diesem Erfolg bereits eine Folgeveranstaltung.

Die Referenten Ganesh Mohan, Britta Hölzel, Günter Niessen und Wiebke Mohme brachten das Thema „Yogatherapie – psychische und körperliche Aspekte“ auf den Punkt: Ob aus grundlegender, yogischer, gesundheitlicher oder medizinischer Sicht, es ging um Prävention und Heilung von Krankheiten. Alle Sichtweisen konnten beleuchtet werden, und wie wir hoffen, zu einem tieferen Verständnis aller Yoga-Richtungen für dieses wichtige Thema führen.

Referenten

Dr. Ganesh Mohan

Dr. Ganesh Mohan,

Sohn von of A. G. Mohan und Indra Mohan, wurde von frühester Kindheit in Yoga und damit verbundenen traditionellen Lehren unterrichtet. Er ist Arzt mit einer Ausbildung in westlicher und ayurvedischer Medizin. Er ist gemeinsam mit seinem Vater Autor eines Werks zu Yoga Therapy nach Sri T. Krishnamacharya, sowie von Sachbüchern zu Yoga und Yogaphilosophie in deutscher und englischer Sprache. Er leitet “Svastha-Yoga” Programme und bildet international therapeutisch arbeitende Yogalehrer aus.

Yogatherapie und Psyche. Yoga-Psychologie als Grundlage von Selbsttransformation

Traditioneller Yoga ist im Grunde Psychologie, eine strukturierte und praxisnahe Methode zur Selbsttransformation. Immer wieder zeigt sich die Psyche, der Geist und Emotionen, als zentrale Instanz im Umgang mit uns selbst und anderen. Dies gilt in Bezug auf Stress oder Depressionen, für die Suche nach mehr Ausgeglichenheit und Konzentration im Alltag, in der Arbeitswelt oder wenn es um persönliche Fragen wie die Pflege gesunder und wertschätzender Beziehungen geht. In diesem Vortrag werden mit Blick auf die Praxis Schlüsselbegriffe aus dem Yoga Sutra und anderen klassischen Texten untersucht. Darauf aufbauend werden praktische Übungen angeleitet.

Dr. Britta Hölzel

Dr. Britta Hölzel,

ist Diplom-Psychologin, Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR)- und Yoga-Lehrerin (Sivananda Tradition). Als Wissenschaftlerin untersucht sie die neuronalen Mechanismen der Achtsamkeitsmeditation mittels magnetresonanztomographischer Aufnahmen. Bisher führte sie ihre Forschung an der Harvard Medical School in Boston, USA, an der Universität in Giessen und an der Charité in Berlin durch. Derzeit ist sie an der TU München tätig. Ihr MBSR Training erhielt sie am Center for Mindfulness, University of Massachusetts.

Achtsamkeit und psychische Gesundheit. Neurowissenschaftliche Forschung und Ergebnisse zur Achtsamkeitsmeditation

Achtsamkeit bedeutet, dem Erleben im gegenwaertigen Moment offen, neugierig und liebevoll zugewandt zu begegnen. Die wissenschaftliche Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass Achtsamkeitsmeditation zu vielfachen positiven Effekten auf die psychische Gesundheit fuehren kann und die Lebenszufriedenheit erhöht. Neurowissenschaftliche Studien haben sich mit der Frage beschäftigt, welche Mechanismen diesen Effekten zugrunde liegen. Im Vortrag werden Daten verschiedener Untersuchungen vorgestellt, die sich mit den Mechanismen der verbesserten Selbstregulation durch Achtsamkeit beschaeftigen.

Dr. med. Günter Niessen

Dr. med. Günter Niessen,

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, hat eine Praxis für Yoga und Orthopädie in Berlin. Durch seine vorausgegangene Ausbildung als Physiotherapeut, zahlreiche Weiterbildungen in Trainingstherapie/Sportmedizin, Funktionsanalyse des Bewegungsapparates und Manueller Medizin, verfügt er über tiefgreifende Erfahrungen in der strukturellen Körpertherapie. Er praktiziert seit über 15 Jahren Yoga und ist zertifizierter Yogalehrer (BDY/EYU).

Yogatherapie und Ausbildung: Verletzungsprophylaxe im Yogaunterricht. Vermittlung von medizinischen Fachkenntnissen in der Ausbildung

Yoga im Einzel- oder Gruppenunterricht sollte den Teilnehmenden gut tun. Unter therapeutischen Gesichtspunkten soll Gesundheit auf körperlicher und auf geistigemotionaler Ebene gefördert werden. Werkzeuge dazu sind die Einstellung des Unterrichtenden, die Anleitung von Asana, Atemtechniken sowie meditativen und entspannenden Maßnahmen. Oft kommt es aber im Unterricht zu Verletzungen, die sich akut, oftmals erst über Monate bemerkbar machen. Verwunderlich erscheint es dann, dass einige Teilnehmer/innen ohne Bescheid zu sagen nicht mehr zum Unterricht kommen oder die vielen, die trotz Unterricht weiterhin Beschwerden haben. In diesem Vortrag werden einige typische Verletzungsquellen in Bezug auf das Bewegungssystem bewusst gemacht und Alternativen aufgezeigt.

Dr. med. Wiebke Mohme

Dr. med. Wiebke Mohme,

ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte liegen auf Ayurveda-Medizin, Yogatherapie und Ernährungsmedizin. Sie ist zertifizierte Yogalehrerin (BDY/EYU). Seit 16 Jahren ist sie in eigener Praxis und seit 14 Jahren als Dozentin in Ayurveda-Ausbildungen und Yogatherapie-Ausbildungen tätig. Sie ist 2. Vorsitzende der Deutschen Ärztegesellschaft für Ayurveda-Medizin – DÄGAM e.V. und Gründerin von Yoga & Cure, Institut für Yoga, Yogatherapie und Ayurveda in Hamburg und Berlin.

Yogatherapie und Yogatradition. Forrest Yoga in der Yogatherapie

Die besondere Praxis von Forrest Yoga, entwickelt von Ana Forrest, erfüllt exemplarisch viele Ansprüche der Yogatherapie. Auf körperlicher Ebene sind es die speziellen Bewegungsmuster, basic moves, die Rücken und Gelenke schonendes Üben ermöglichen und geschwächte Strukturen stärken. Präzise Hilfestellungen, Assists und hands on, des Forrest Yoga unterstützen die therapeutische Arbeit im Yoga. Die sorgfältige Ausrichtung, Alignment, in den Übungen und die spezifischen Folgen, Sequencing, der Übungseinheiten, fördern die Regeneration geschädigter und die Bildung neuer neurologischer Verknüpfungen. Geübt wird in einem warmen Raum, was die Flexibilität erleichtert, die Verletzungsgefahr mindert und über das Schwitzen die Reinigungsprozesse des Körpers unterstützt.