PD Dr. Holger Cramer

PD Dr. Holger Cramer ist Forschungsleiter der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Evang. Kliniken Essen-Mitte sowie Wissenschaftler an der Universität Duisburg-Essen und der University of Technology Sydney, Australien. Er ist Autor von über 200 Publikationen zu Yoga, Meditation und integrativer Medizin in wissenschaftlichen Fachzeitschriften und promovierte und habilitierte zu Yoga in der Schmerztherapie und supportiven Onkologie.

Pranayama als wirksame Komponente bei der Behandlung von Hypertonie? – Ergebnisse und Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien

Hypertonie ist oft mit einer Dysbalance des autonomen Nervensystems, insbesondere einem relativen Übergewicht des sympathischen Systems, verbunden – oft assoziiert mit chronischem Stress. Yoga kann dem durch eine Aktivierung des parasympathischen Systems entgegenwirken.

Sowohl Grundlagenforschung als auch klinische Studien sprachen jedoch lange dafür, dass hier insbesondere Pranayama die wirksame Komponente darstellt, während Asanas eher verzichtbar erschienen. Wie dies durch neuere Forschung relativiert wird und wann es durchaus Sinn macht, Asanas auch in die Yogatherapie der Hypertonie zu integrieren, soll hier beleuchtet werden.

Dr. med. Anja Bilsing

Fachärztin für Neurologie/Rehabilitationswesen
Ärztliche Leitung des Ambulanten Neurologischen Reha-Zentrums Hunsrück in Kastellaun.

Langjährige Beschäftigung mit Yoga. Ausbildung am Berliner Yoga Zentrum in der Tradition von Desikachar und Krishnamacharya bei Dr. Imogen Dalmann und Martin Soder, zuvor bei Yoga Vidya und bei Adriaan van Wagensfeld (Buddha-Yoga) zum Thema Achtsamkeit, Lachyoga bei Dr. Madan Kataria und Mindful Self-Compassion bei Helga Luger-Schreiner.

Schwerpunkte:  Einsatz von Yoga und Lachyoga in der Begleitung von chronischen Erkrankungen, insbesondere aus dem Gebiet der Neurologie, Orthopädie und bei psychischen Erkrankungen, bei chronischen Schmerzen, zur Stressreduktion und in der Prävention und in der Verbindung der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (einer Form der Verhaltenstherapie) mit yogatherapeutischen Mitteln…

Theoretisches und Praktisches – Yogatherapie, Gunas und das vegetative Nervensystem

Häufig werden Wirkungen der Yogatherapie medizinisch durch die Beeinflussung des vegetativen Nervensystems erklärt. Dabei wird auf den Ausgleich zwischen Funktionen des sympathischen und parasympathischen Systems verwiesen. Allerdings fehlt hier ein allgemein akzeptiertes Verständnis der neurophysiologischen Wirkmechanismen der Yogatherapie.

Diesem Manko stellt Dr. Anja Bilsing in ihrem Beitrag die „Polyvagaltheorie nach Porges“ gegenüber. Anhand dieses Konzepts über die Wirkungsweise des vegetativen Nervensystems lassen sich anschaulich Parallelen zum yogischen Konzept der Gunas aufzeigen.

Im praktischen Teil werden Möglichkeiten besprochen, Yoga gezielt bei unterschiedlichen Erkrankungen des vegetativen Nervensystems einzusetzen. Ein entsprechender yogatherapeutischer Ansatz wird praktisch angeleitet. Dann ist die Manage frei zur Diskussion: „Und wie machst Du das eigentlich?“

Prof. Dr. Ingrid Kollak

Dr. Ingrid Kollak ist Yogalehrerin und leitete die zur Diskussion gestellte Studie zu Yoga mit Brustkrebspatientinnen. Ihre Yoga-Praxis umfasst Lehre, Forschung und Publikation, wie z.B. „Yoga in Vorsorge und Therapie“ (2019), “Time Out! Übungen zur Selbstsorge” (2014), „Yoga XXL for Bigger People“ (2013), “Yoga and Breast Cancer” (2011), “Yoga for Nurses” (2009).

Ergebnisse einer Studie zu Yoga mit Brustkrebspatientinnen – Was wir gemacht und was wir gelernt haben

Yoga ist für alle da und kann von allen Menschen ausgeübt werden. Das gilt auch – und besonders – in Zeiten von Krankheit und Krise. Im Rahmen einer randomisierten und kontrollierten Studie in einer Berliner Klinik wurde mit 93 Frauen nach Brustkrebsoperationen Yoga geübt, um das körperliche und psychische Wohlergehen zu verbessern. Im Vortrag soll es um das Studiendesign gehen und die Ergebnisse, aber auch um das konkrete Vorgehen im Yoga-Unterricht, Variationen von Übungen und die Integration des Yoga-Unterrichts in den Behandlungsverlauf.

Beate Dank

Yogalehrerin BDY/EYU // Yogatherapeutin DeGYT //Dentalhygienikerin

Beate Dank hat ihre Ausbildung als Yogalehrerin 2002 an der Yoga-Akademie Stuttgart beendet.  Hier lernte sie die Tradition von Selvarajan Yesudian kennen, die seither die Grundlage ihres eigenen Übens und Lehrens ist. Ihre medizinischen Kenntnisse vertiefte sie in der Weiterbildung zur Yogatherapeutin 2009-2013 an der vidya sagar Akademie in Ludwigsburg.

Ihr spiritueller Weg wird begleitet durch das Achtsamkeitstraining nach Prof. Jon Kabat Zinn sowie Meditation nach Thich Nath Hanh und Ayya Khema bei Rudolf Haep und Dr. Wilfried Reuter.

Yogatherapie für Menschen mit Krebserfahrung

Im August 1995 wurde Beate Dank mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Nach der schulmedizinischen Therapie wurde ihr von der Krankenkasse ein Hatha-Yoga-Kurs angeboten. Dies war der Einstieg in einen intensiven Yoga-Weg. Mittlerweile unterrichtet sie selbst seit 18 Jahren Yogakurse für Menschen mit Krebserfahrung.

Am Modell der „5 Säulen der Identität“ des deutschen Psychologen Hilarion Petzold beschreibt Beate Dank, wie sich Yoga als Bestandteil einer integrativen Therapie stabilisierend auf die brüchig gewordenen Säulen auswirken kann. Im Praxisteil geht sie insbesondere auf die Wirkung von Körperwahrnehmung, Imagination, Affirmation, Mantra und Pranayama ein.

Dr. Imogen Dalmann
Martin Soder

Dr. Imogen Dalmann und Martin Soder, Ärztin und Arzt, studierten über 25 Jahre lang Yoga und Yogatherapie bei TKV Desikachar. Therapeutisch arbeiten sie seit 1987 mit Yoga und gründeten 1990 das Berliner Yoga Zentrum BYZ, wo Yogatherapie ausschließlich im individuellen Setting angeboten wird. Seit 1996 bilden sie dort Yogalehrende und Yogatherapeut*innen aus. Für deren Fortbildung haben sie jährlich stattfindende Therapeutischen Konferenzen institutionalisiert.

Seit 1999 sind sie Herausgeber*in der Fachzeitschrift für Yoga „Viveka – „Hefte für Yoga“ und Autor*in  von „Heilkunst Yoga – Yogatherapie heute“ und „Warum Yoga“.

Grundlagen der rationalen Yogatherapie: Warum wir tun, was wir tun

Im Mittelpunkt unseres Vortrags stehen Themen, die wir für eine erfolgreiche Etablierung von Yogatherapie als anerkannte Komplementärtherapie für wesentlich erachten. Sie unterstützen gleichzeitig die kritische Reflexion und Weiterentwicklung der Arbeit von Yogatherapeut*innen:

Wir werden über Konzepte für eine transparente und hinterfragbare Yogatherapie sprechen, uns damit auseinandersetzen, welche Rolle ein prozessorientiertes Vorgehen in der Yogatherapie für den angemessenen Umgang mit den Anliegen der Klient*innen (körperlich, psychisch, spirituell) spielt und nach der Bedeutung des Wissens der modernen Humanwissenschaften für die Yogatherapie heute fragen.

Alexander Peters

Alexander Peters, Yogalehrer BDY/EYU, Heilpraktiker für Ayurveda und Yoga-Therapie DeGYT & C-IAYT, leitet das »Gesundheitszentrum Sonne & Mond« in Berlin, in dem unter anderem Yogalehrende BDY/EYU und TherapeutInnen in Ayurveda-Medizin und in Yogatherapie ausgebildet werden. Mehrjährige Tätigkeit als Yoga-Therapeut und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Naturheilkunde/Hochschulambulanz der Charité, u.a. Durchführung von Studien zur Wirksamkeit von Yoga und Ayurveda. Langjähriger Schüler von Dr. Shrikrishna Bushan Tengshe und R. Sriram. Seit 2018 mit Freude im Vorstand der DeGYT tätig.

„Wieviel Spiritualität braucht die Yogatherapie?“

Braucht die angewandte Yogatherapie Spiritualität und was meinen wir eigentlich damit, wenn wir von Spiritualität sprechen? Können und sollten wir den Yoga von seinem spirituellen Kontext befreien oder macht dies gerade eine Besonderheit dieses Behandlungsansatzes aus?

In diesem Impulsvortrag wird es um die Frage gehen, inwieweit Menschen einen spirituellen Bezugsrahmen im Kontext von Heilung und Genesung benötigen und wie dieser sinnvoll und sicher vermittelt werden kann, um Selbstwirksamkeit, Selbsterkenntnis und Sinnfindung im Menschen zu fördern.

Susanne Spottke

MTLA // B.A. Neusprachliche Literaturen und Sprachen // Yogalehrerin (BSY) //  Yogatherapeutin (DeGYT)

Ausbildung nach den Richtlinien der Bihar School of Yoga, Satyananda Yoga (2005 – 2008) im Ananda Mandala Yogazentrum, Schweden. Medizinische Fortbildung Yogatherapie (2009-2013) an der vidya sagar Akademie in Ludwigsburg.

Antar Mouna – Innere Stille Meditation

Antar bedeutet innen und Mouna bedeutet Stille. Die Innere Stille Meditation wurde von Swami Satyananda entwickelt und führt systematisch in den Zustand von Pratyahara.  Die Sinne ziehen sich zurück, der innere Beobachter entwickelt sich und der Geist blickt hinter seine eignen Kulissen. Antar Mouna beruhigt den Geist, führt zu Frieden und Ausgeglichenheit.

Dr. med. Hedwig H. Gupta

Fachärztin für Orthopädie und Rheumatologie
Ayurveda-Medizin, Yogatherapie, Akupunktur, Manuelle Medizin
Leiterin der vidya sagar Akademie für Ayurveda und Yogatherapie
Vorstand in DÄGAM und DEGYT sowie ADAVED

Eine Frage der Balance –Yogatherapie bei Periodenbeschwerden

Viele Frauen leiden jeden Monat unter Problemen mit der Periode. Kommt sie oder nicht? Kommt sie mit Schmerz? Zu viel oder zu wenig? Regelmäßig oder unvorhersehbar?

Der Vortrag führt in das Thema ein, erklärt Hintergründe aus schulmedizinischer und ayurvedischer Sicht und erarbeitet eine sinnvolle Herangehensweise in der Yogatherapie.

Petra Kranich-Menden

Yoga-Lehrerin BDY/EYU // Yoga-Therapeutin DEGYT
Seit 20 Jahren in eigener Praxis in Schwäbisch Gmünd tätig
Schwerpunkte in der Yogatherapie – MS-Patienten in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Neurologen sowie Yoga mit Schwangeren und Frauen nach Geburt am Klinikum in Schwäbisch Gmünd.

Eine Frage der Balance – Praktische Yogatherapie bei Periodenbeschwerden

In der Arbeit mit den betroffenen Frauen verhelfen wir ihnen ihren weiblichen Anteilen mehr Beachtung zu schenken sowie die äußeren Bedingungen anzupassen. In der praktischen Umsetzung arbeiten wir mit erdenden, beruhigenden Asanas, begleitet von Atemachtsamkeit und Tönen

Gerhard Vollmer

Wirtschaftsingenieur, hypno-systemischer Coach und Yogalehrer (BYV).
Schwerpunkte: Autonomie, Pranayama und Meditation, Supervision für Yogalehrende, Stress & Burnout, Lebenspläne verändern – Neuentscheidungen in der Mitte des Lebens.

#metoo und Ahimsa – auf dem Weg zu Ethik-Richtlinien in der Yogatherapie

Sind wir in der Yogatherapie vor Missbrauch gefeit? In wieweit sind wir vorbereitet als Therapeuten, als Klienten? Was verstehen wir als Missbrauch? Wie gehen wir mit begründeten Verdachtsfällen um und wie können wir unbegründeten Vorwürfen begegnen?

Mit diesen Fragen sollten wir nicht alleine gelassen werden. Mehr noch als eine spezielle Ethik in der Yogatherapie,  ist eine interne Struktur innerhalb der DeGYT wünschenswert, die sich mit diesen Themen befasst. Sie soll zum Schutz von Klienten und Therapeuten verstanden werden, aber auch strukturell als Qualitätssicherungstool im Rahmen von Ausbildung und Praxis. Als Vorbild könnte die Institution „Ethikkommission“ der Deutschen Gesellschaft für Transaktionsanalyse (DGTA) dienen, die ich im Rahmen meines Beitrags  vorstellen werde.

Prof. Dr. Martin Mittwede

ist Religionswissenschaftler und Indologe, Spezialist für indische Philosophie, Yoga und Ayurveda. Er leitet einen Studiengang in Ayurveda-Medizin und ist in eigener Praxis in Frankfurt / Main psychotherapeutisch tätig. Dabei ist es ihm ein Anliegen, Psychologie und Spiritualität sinnvoll miteinander zu verbinden. Langjähriger Seminarleiter und Dozent, zahlreiche Publikationen in diesen Themengebieten.

Gurus und spirituelle Lehrer – Risiko oder Hilfe?

Menschen suchen im Rahmen ihrer spirituellen und religiösen Bedürfnisse nach etwas Heilem, Heiligen und Perfekten. Die Botschaft der altindischen Philosophen in den Upanishaden ist, dass wir dies im eigenen Inneren, in unserem Selbst finden können. Gleichzeitig steigt im Laufe der Geschichte die Bedeutung des Gurus und spirituellen Lehrers an. Wie können wir in unserer modernen Zeit einen sinnvollen Weg finden, mit diesem Widerspruch umzugehen? Wie vermeiden wir es, in Fallen der Abhängigkeit zu tappen? Wie gehen wir mit dem Themen „Risiken des Yoga“, „Kritik an Gurus“, „Zweifel“, „Macht und Geld im spirituellen Kontext“ so um, dass wir das Wesentliche und Wertvolle der alten Traditionen nicht verlieren? Wie sorgen wir dafür, dass das Wertvolle in unserem eigenen Leben nicht entwertet wird? Wir wollen einige Antworten dazu finden, indem wir grundlegende philosophische Gedanken des Yoga und des Vedanta in einem umfassenden Verständnisrahmen betrachten.